Seit Ende März hatte ich Outlook.com als Webmailer ausprobiert. Erst parallel zu Google Mail und dann nach zwei Wochen, als ich Outlook.com für brauchbar befunden hatte, exklusiv. Nun nach etwas mehr als zwei weiteren Monaten der Nutzung bin ich immer wieder auf einige Schwachstellen des Webmailers von Microsoft gestoßen. Diese haben mich mit der Zeit so genervt, dass ich mich nach einer Alternative umgesehen habe.
Was stört mich an Outlook.com?
Es gibt bei Outlook eine Ladeanzeige für E-Mails. Wenn ich eine E-Mail anklicke und es eine Weile dauert bis die E-Mail angezeigt werden kann, bewegen sich am oberen Bildschirmrand fünf kleine Punkte entlang, um dem Nutzer zu signalisieren, dass noch etwas passiert:
Soweit, sogut – leider dauerte das oft viele Sekunden lang (5-10 Sekunden – manchmal länger), was besonders ärgerlich ist, wenn ich nur mal schnell etwas nachschauen wollte (z.B. während eines Telefonats etc.) – und ich halte mich für relativ leidensfähig was Wartezeiten am Rechner anbelangt. Ich habe diese Punkte aber immer häufiger gesehen, sodass nun für mich nun ein Punkt überschritten war.
Auch beim Herunterladen von Attachments traten oft sehr lange Wartezeiten ein, die ich für nicht akzeptabel halte (5+ Sekunden nach dem Klick bis irgendetwas passiert).
Die Suchfunktion des Webmailers ist wesentlich unkomfortabler als das, was ich von Google Mail gewohnt war. Hier kann Google offenbar seine jahrelange Erfahrung im Bereich der Suchtechnologie ausspielen.
Beim Klick auf das Löschen-Symbol (Mülleimer) in der Mail-Liste springt die Oberfläche manchmal einfach wieder nach oben, was dann bei schnellem Klicken schon mal zum Löschen der falschen Mail führt. Dank nicht vorhandener Undo-Funktion muss diese E-Mail dann wieder mühsam aus dem Papierkorb gefischt werden.
Wohin wechseln?
Die Überschrift deutet es schon an: ich bin zu Google Mail zurückgewechselt. Dort funktionieren die oben geschilderten Dinge wie gewünscht ohne lange Wartezeiten.
Auf die Integration von Facebook und Twitter im Webmailer kann ich problemlos verzichten. Das war eher ein Nice-To-Have. Bei der Tastatur-Steuerung sieht es da schon anders aus: die war bei Outlook.com eindeutig besser. Warum sollte man Mail nicht mit einem Tastendruck (auf die „Entf“-Taste) löschen können, sondern umständlich eine Mail selektieren, um sie dann mit „#“ zu Löschen!? Das erschließt sich mir nicht.
Für diesen (aus meiner Sicht) einzigen wirklichen Negativ-Punkt (Löschen von Mails mit einem Klick / Tastendruck) werde ich einen Feature-Request an Google schreiben. Ich habe zwar nicht übermäßig viel Hoffnung, dass sich dadurch was ändert, aber „Versuch macht kluch“…
Den Undo-Button für das Löschen von Mails (und Senden dank einstellbarer Verzögerung) hatte ich schon des öfteren schmerzlich vermisst – nun ist er dank Google Mail wieder da.
Yahoo Mail (wo bereits ein E-Mail-Account für mich existiert) hatte ich mir kurz angeschaut, war aber nicht so richtig warm geworden damit. Wer noch andere Webmailer kennt, kann mir gern was vorschlagen.
Abschließende Randnotiz mit Aktualitätsbezug: Es ist ja auch egal, wer von beiden meine Daten der NSA bereitstellt 😉
Update: Kommentator Ray sind noch weitere Unzulänglichkeiten von Outlook.com aufgefallen.
Interessant zu lesen. Ich nutze Outlook als Desktop-Version im Paket mit Office Professional. Eigentlich bin ich damit recht zufrieden.