Gestern kam mein vor einiger Zeit vorbestelltes Exemplar von Seth Godins neuem Buch „The Dip“ an. Heute nach der Mittagspause habe ich mir mal ein wenig Zeit genommen und reingeschaut, und was soll ich sagen? Ich habe es erst wieder weggelegt, als es durchgelesen war (was aufgrund der recht geringen Zahl von unter 100 Seiten und des kleinen Formats nicht allzu lange benötigte).
Seth Godin – The Dip bei Amazon.de
Es geht im Buch hauptsächlich darum, dem Leser eine Hilfestellung zu geben, wann es besser ist ein Projekt zu beenden bzw. es zu verlassen (bei einem Job) und wann es sinnvoll ist, die harte Phase (the Dip) durchzustehen um danach den Erfolg auskosten zu können. Das Schwierigste ist natürlich herauszufinden, wann man welchen Weg gehen soll. Im Buch finden sich neben der grundsätzlichen Sensibilisierung für das Thema, auch einige Hinweise dafür, wann es besser sein kann, ein Projekt zu beenden (to quit):
- Projekt wirklich beenden oder handelt es sich nur um Panik?
- Wen versuchte ich zu beeinflussen (Person oder Markt)?
- Gibt es messbare Fortschritte?
Die Details dazu werden im Buch entsprechend erläutert. Außerdem empfiehlt es sich, vor Projektbeginn Ausstiegskriterien festzulegen und sich dann dran zu halten (ganz ähnlich zu Strategien im Aktienhandel). Godin bringt zahlreiche Beispiele für „Dips“ und führt in seiner evtl. aus früheren Büchern gewohnten, lockeren und direkten Art durch die Seiten.
Beim Start eines neuen Projektes sind die meisten noch Feuer und Flamme für die Idee und scheinen vor Energie zu bersten. Nach einigen Monaten sieht es oft schon anders aus, und man befindet sich vor einem Dip (oder schon mittendrin), das es zu durchwaten gilt oder eben auszusteigen.
Diesen Punkt zu erkennen und auch entsprechend zu handeln, fällt vielen schwer: manche gehen weiter und versuchen nicht vom einmal eingeschlagenen Weg abzuweichen, z.B. durch falschen Stolz. Andere kommen garnicht so weit und brechen schon ab, bevor Sie die entscheidenden Schritte gegangen sind, die zum Erfolg des Projektes führen würden.
Insgesamt gefällt mir die Betrachtungsweise vom „Dip“, die Godin im Buch propagiert, sehr gut. Es ist nichts grundlegend neues: Barrieren erzeugen Knappheit und Knappheit erzeugt Wert…neue Besen kehren gut…ohne Fleiß kein Preis usw. aber es ist in einer Art und Weise dargestellt, die zum Denken und Überdenken anregt. Ich werde es noch mehrmals lesen, was ja aufgrund des handlichen Formats auch ohne Probleme mal „zwischendurch“ auf einer Zugfahrt etc. möglich ist.
Natürlich möchte ich es nicht versäumen, als Abschluss ein kleines Zitat aus dem Buch zu bringen:
The challenge is simple: Quitting when you hit the Dip is a bad idea. If the journey you started was worth doing, then quitting when you hit the Dip just wastes the time you’ve already invested. Quit in the Dip often enough and you’ll find yourself a serial quitter, starting many things but accomplishing little.
Simple: If you can’t make it through the Dip, don’t start.
If you can embrace that simple rule, you’ll be a lot choosier about which journeys you start.
(Page 31/32)
Das ist ja einfach! 😉
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