Wie schädlich ist SPAM für die Umwelt?

McAfee Carbon Footprint of E-Mail Spam (Studie)Wer sich schon immer mal gefragt hat, welchen negativen Effekt der Versand von SPAM-Mails auf unsere Umwelt hat, der kann jetzt auf aktuelles Material zurückgreifen: der Spezialist für Internet-Sicherheit McAfee hat den Spam-Experten Richi Jennings und das auf Klimaveränderung fokussierte Unternehmen ICF International beauftragt, gemeinsam eine Studie zu entwickeln.

In dieser wird dargestellt, wie groß die allein für SPAM-E-Mails aufgebrachte jährliche Energie-Menge und der daraus resultierende CO2-„Fußabdruck“ ist. Das beinhaltet die Übertragung, Verarbeitung und Filterung von Spam-Mails.

Dabei entfallen die Löwenanteile der Emissionen pro SPAM-Nachricht auf folgende Bereiche:

  • 52% Betrachten und Löschen von Spam auf dem Nutzer-Rechner
  • 27% Suchen von fälschlicherweise als SPAM deklarierten Mails
  • 16% eigentliche Spam Filterung

Der durchschnittliche geschäftliche E-Mail-Nutzer (also unter anderem ich) ist für 131 kg CO2-Emissionen pro Jahr verantwortlich, die sich unmittelbar auf die E-Mail-Nutzung zurückführen lassen und 22% davon werden durch SPAM verursacht. Die 22% erscheinen im ersten Moment vielleicht ein wenig gering, wenn man im Hinterkopf hat, dass ca. 70%-80% aller Mails SPAM sind, aber zum Betrachten und Beantworten von legitimen E-Mails wird eben der Hauptteil der Zeit benötigt, was natürlich bei eingeschaltetem Rechner geschieht. Die Zahl ist also mit 22% also fast einem Viertel der Gesamt-Emissionen durchaus beträchtlich!

Weitere Interessante Fakten aus der Studie:

  • SPAM-Mails sind jährlich für ca. 33 Milliarden Kilowattstunden (oder 33 Terawattstunden) verantwortlich, was etwa dem Jahresverbrauch von 2.4 Millionen Haushalten in den USA entspricht
  • eine SPAM-Mail entspricht ca. 0.3 Gramm CO2-Emission
  • 80% der Emissionen entfallen auf Anschauen, Löschen und Durchsuchen von SPAM
  • schätzungsweise 62 Billionen Spam E-Mails wurden 2008 verschickt

Die in der Studie genannten Zahlen belegen eindrucksvoll wie groß das SPAM-Problem eigentlich für uns Menschen und die uns umgebende Umwelt ist. Allein durch eine flächendeckende automatisierte Filterung (die noch nicht überall standard ist) ließen sich die für SPAM aufgebrachten Energie-Kosten um 75% reduzieren!

Studie „Carbon Footprint of Spam“ als PDF (englisch) herunterladen » (nicht mehr verfügbar)

ps: Dazu passt ganz gut die Meldung, dass ein britisches Rechenzentrum die durch die Server entstehende Abwärme als Fernwärme genutzt werden sollen, wodurch sich jährlich ca. 1.100 Tonnen an CO2-Emissionen eingespart lassen. Und für die meisten Rechenzentren dürfte SPAM durchaus einen Teil der geleisteten „Arbeit“ ausmachen.

Man könnte also fast sagen, dass SPAM so auch einen kleinen Teil zum Umweltschutz beiträgt… 😀 (was natürlich ein absoluter Trugschluss ist, da ohne den SPAM die Energie überhaupt nicht benötigt werden würde, was so ähnlich ist, wie beim Einkaufen zu Sparen weil etwas soo billig ist… 😉 )

One thought on “Wie schädlich ist SPAM für die Umwelt?”

  1. […] hier (PDF)) zeigte ist Spam ein Klimakiller. Eine deutsche Zusammenfassung der Studie kann man in Gabriels Blog […]

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