Während drüben bei Basti die Volkswirtschaft in Reimen erläutert wird, geht es hier nicht minder Gangsta‘ zur Sache: Epic Rap Battles of History oder kurz #ERB ist ein von Peter Shukoff und Lloyd Ahlquist erdachtes Projekt bei dem historische Persönlichkeiten in einem virtuellen Rap Battle zusammengebracht werden und ordentlich gegeneinander austeilen.
Das Projekt hat sich in den letzten Jahren zum Renner auf YouTube entwickelt (mittlerweile auf mehreren Kanälen mehr als 1 Milliarde Views und fast 7 Millionen Abonnenten allein im offiziellen Channel…) und ich bin schon ein paar Mal drüber gestolpert. Durch das Battle von Keynes und Hayek muss ich wieder dran denken.
Meine Favoriten von Epic Rap Battles of History sind Steve Jobs vs. Bill Gates:
und Albert Einstein vs. Stephen Hawking:
Aber auch so amüsante Kombinationen wie Frank Sinatra vs. Freddie Mercury oder Darth Vader vs. Adolf Hitler sind sehr amüsant anzusehen bzw. -hören.
Weitere Battles gibt’s auf der Website: Epic Rap Battles of History »
Boooahhh… nee, das geht gar nicht. Behindertenwitze, persönliche Angriffe … da gehts nicht um die Sache, sondern um Lästereien, für die die „Duellanten“ im Grunde nur als Träger benutzt werden.
Dass die Persönlichkeiten karikiert werden, wie z.B. Stephen Hawking, der auch schon öfter bei den Simpsons oder Futurama auftauchte, ist klar.
> da gehts nicht um die Sache
Das IST die Sache. Es sind halt Epic RAP BATTLES of History und nicht die schönsten Kindergedichte. Da geht es manchmal auch politisch unkorrekt zur Sache – kann man mögen – muss man natürlich nicht. Das ist – wie so oft beim Humor oder der Kunst – halt Geschmacksache.
Trotzdem kommt imho die Wertschätzung / Bewunderung der Macher gegenüber den Persönlichkeiten deutlich zum Ausdruck.
Auch schön: Snoop Dog als Moses…
Imho geht es hier nicht um Geschmack und/oder persönliche Vorlieben.
Da sind ganz klar, einige abgetragene Behindertenwitze verbaut. Mir ist schon klar, dass darüber viele Menschen gerne hinter vorgehaltener Hand lachen. Dem muss man m.E. aber nicht noch Vorschub gewähren.
Das ist auch nicht der üblichen Syntax des RAPs zu verwechseln wo bspw. „schwul“ soviel wie „scheiße“ heißt. Hier geht es jenseits der Syntax direkt um Lacher auf Kosten von Behinderten. Angebliche Verehrung für die Protagonisten hin oder her.
> Dem muss man m.E. aber nicht noch Vorschub gewähren.
WELCHE Stelle jemand lustig findet, kann je jeder selbst aussuchen. Ich kann über die „abgetragenen Behindertenwitze“ auch nicht schallend lachen – zu plump. Über das Gesamtkonzept oder diverse andere Details aber durchaus.
Nach der Argumentation dürfte in einem fiktionalen Film keiner der Protagonisten eine Verhaltensweise an den Tag legen, die – wie Du beschreibst offenbar recht menschliche – Denkmuster bedient – es würde ja der Sache Vorschub gewähren.
Um es ganz klar zu stellen: Diskriminierung von Behinderten ist schlecht! Die ersten (und besten) Behindertenwitze habe ich allerdings von Behinderten selbst erzählt bekommen. Die gehen mit dem Thema oft viel relaxter um als die ach so politisch korrekte, scheinheilige Öffentlichkeit.
> WELCHE Stelle jemand lustig findet, kann je jeder selbst aussuchen
Das ist ein Null-Argument. Du hast das „Gesamtwerk“ als Dein Lieblingsvideo vorgestellt. Und das (Gesamtwerk) ist Behinderten gegenüber beleidigend. Da vergeht mir – und sicher auch vielen Betroffenen – das Lachen.
> Nach der Argumentation dürfte in einem fiktionalen Film keiner der Protagonisten
Auch in Filmen finde ich Gags auf Kosten von Behinderten nicht besonders lustig.
> Diskriminierung von Behinderten ist schlecht
Hier geht es nicht um Diskriminierung, sondern um Verhöhnung.
> Behindertenwitze habe ich allerdings von Behinderten selbst erzählt bekommen
Das ist eine ganz andere Geschichte. Das gilt auch für Nicht-Behinderte. Wenn jemand über eigene Unzulänglichkeiten Witze reißt, ist das in der Regel nicht verletzend. Wenn Dritte das tun, schon.
> Da vergeht mir – und sicher auch vielen Betroffenen – das Lachen.
Fair enough.
> Auch in Filmen finde ich Gags auf Kosten von Behinderten nicht besonders lustig.
In meinem Argument ging es nicht nur um Behindertenwitze – sondern um die Logik, dass man – wie Du sagst – dem „nicht noch Vorschub gewähren“ muss.
Und das trifft auf alles (politisch unkorrekte) zu, was die Protagonisten in einem Film machen. Den Film kann sich der Betrachter anschauen, ohne sich das Verhalten der handelnden Personen zueigen zu machen – ja ihn gegebenenfalls zu einem seiner Favoriten wählen.
> Und das trifft auf alles (politisch unkorrekte) zu, was die Protagonisten in einem Film machen
Auch das ist etwas anderes. Wenn in Filmen Personen bspw. etwas unangemessenen tun und der Macher damit der Gesellschaft den Spiegel vorhalten oder das Verhalten stigmatisieren will, ist das imho wünschenswert. Wenn es der reinen Belustigung auf Kosten von Benachteiligten dient, ist es zu verurteilen.
Der Herr Broder ist da ein gutes Beispiel. Er reißt Witze über Juden und Holocaust, um damit bei seinem Gegenüber auf den Putz zu klopfen und zu gucken, ob sie drauf einsteigen.
All das ist aber hier nicht erkennbar. Das ist platte Verhöhnung von Behinderten.