Damit es nicht zum “Karoshi” kommt

Dass in Japan viel gearbeitet und wenig Urlaub gemacht wird, hat bestimmt jeder schon einmal gehört. Marcel Widmer vom JobBlog hat nun ein paar Zahlen zusammengetragen, die einen doch nachdenklich machen können:

Die japanische Geschäftskultur treibt in der Folge wilde Blüten:

  • Chronische Überarbeitung durch andauernde 6- oder gar 7-Tage-Wochen mit 12 und mehr Arbeitsstunden täglich. Es gilt zudem als “unüblich”, Ferien zu nehmen.
  • Im Jahr 2006 laut dem japanischen Gesundheitsministerium 355 Berufstätige durch zuviel Arbeit schwer erkrankt oder gar gestorben; das entspricht einer Zunahme von 7.6% gegenüber dem Vorjahr (Quelle: NZZ-Online).
  • Die Regierung betriebt ein Gegenprogramm und ruft die japanischen Arbeitskräfte auf, gegen die Überarbeitung anzugehen und Ferien zu nehmen.
  • In Japan gibt es rund 40 Spezialkliniken, die sich auf die Behandlung von Karoshi-Patienten spezialisiert haben (Quelle: Wikipedia).

Bei vielen Web-Arbeitern habe ich das Gefühl, dass sie es mit dem Freizeitausgleich auch nicht so genau nehmen, was ich natürlich auch aus eigener Erfahrung nachvollziehen kann. Trotzdem – oder gerade deswegen – halte ich es für sehr wichtig, sich nicht 100% über die Arbeit zu definieren. Familie, Freunde, Sport und Hobbies stellen einen wichtigen Ausgleich dar, auch um auf neue Ideen zu kommen. Wann hast Du das letzte mal einen Tag lang nicht gearbeitet?

Also: Freiräume schaffen solange es noch geht! 😉

3 thoughts on “Damit es nicht zum “Karoshi” kommt”

  1. Hey! Japan hat 127 Mio. Einwohner… da sind 355, die von zuviel Arbeit erkranken bestimmt weniger dramatisch, als die Hartz IV Assis, die sich hierzulande totsaufen ,-)

  2. Ja, da habe ich auch dran gedacht, dass die 355 ja keine allzu dramatische Zahl sind (zumindest wenn es einen selbst nicht betrifft) aber das war ja auch nur der Aufhänger. Trotzdem halte ich es für wichtig, ein gesundes Verhältnis zwischen Arbeit und Freizeit zumindest anzustreben…ich “arbeite” ja auch noch dran 😉

  3. Heute habe ich mal einen ganzen Tag lang nicht gearbeitet. Oder besser gesagt: Ich habe andere als sonst üblichen Tätigkeiten nicht an meinem üblichen Arbeitsplatz durchgeführt. Dass das aber trotzdem mit Web/Internet und Computern zu tun hatte, ließ sich nicht vermeiden. 😉 Obwohl, ich war vor kurzem 14 Tage lang im Urlaub, von denen ich nur 1 Stunde an einer Internetstation gehangen habe. Das nenn ich doch mal ein gesundes Verhältnis.

    Aber mal ehrlich gefragt: Wer von uns Web-Affinen Geeks kommt mehr als 14 Tage ohne Rechner und Internet aus? Ich jedenfalls hatte einigen Nachholebedarf zu decken.

    PS: Um kurz auf das Thema Hartz IV einzugehen, sollte man vielleicht fragen: Wann hast Du das letzte mal einen Tag lang gearbeitet? 😉

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