Achtung bei “Websiteklau”

Das Übernehmen und Adaptieren von Website-Layouts ist im WorldWideWeb an der Tagesordnung. Es gibt sogar Seiten, die sich mit dem Aufspüren bzw. Publik-machen solcher Website-Duplikate beschäftigen, wie z.B. am Flickr-Profil der Seite pirated-sites.com zu sehen ist.

Das Projekt ist offenbar nach einigen Hacks nicht mehr online, worauf eine entsprechende Meldung hinweist:

Pirated-sites ist offline
Pirated-sites ist offline

Im Newsletter der Anwaltskanzlei Terhaag und Partner findet sich der Hinweis auf ein Urteil das einen weiteren dreisten Fall in dieser Richtung dokumentiert: Die Beklagte hatte Bannerlayout und Textpassagen einer bekannten Versicherungsvergleich-Seite gleich ganz übernommen, um für Produkte in den Bereichen “Private Krankenversicherung” und “Berufsunfähigkeit” zu werben. Das ließ sich die Klägerin nicht gefallen und bekam vor dem LG Köln Recht:

Die Beklagte wird verurteilt, es unter Androhung eines Ordnungsgeldes bis zu 250.000,00 € und für den Fall, dass dieses nicht beigetrieben werden kann, der Ordnungshaft oder der Ordnungshaft bis zu sechs Monaten für jeden Fall der Zuwiderhandlung zu unterlassen,

zur ausschließlichen Nutzung der Klägerin überlassene Werbetexte oder Werbegrafiken im geschäftlichen Verkehr zu verwenden und/oder verwenden zu lassen, wie nachstehend wiedergegeben:

Ein mahnendes Beispiel also für all diejenigen, die auch der Meinung sind »Ein Banner hier und ein bisschen Text dort, das wird schon keiner merken und bald schon rennen mir die Kunden die Bude ein!«. Es muss sich nicht einmal ein Unterlassungsanspruch aus dem Urheberrecht herleiten lassen, es reicht auch, wenn die enstprechenden Inhalte durch das Wettbewerbsrecht geschützt sind:

Die Beklagte hat auf ihrer Internetseite ein Angebot eingestellt, die im streitgegenständlichen Bereich eine Nachahmung des Angebots der Klägerin darstellt, die die Wertschätzung der nachgeahmten Leistung der Klägerin unangemessen ausnutzt.

Somit ist klar: Klauen lohnt sich nicht! Der kurzfristige Erfolg, der durch die “besseren” Texte und Grafiken erreicht wird, dürfte kaum das Risiko decken, und was es mit dem langfristigen Website-Erfolg auf sich hat, illustriert das obige Beispiel ja auch recht deutlich…

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