Kiffen oder E-Mail-Benachrichtigung am Handy?

Sie haben Post!Wider besseres Wissen hatte ich bis heute einen kleinen Benachrichtigungs-Ton am Handy eingestellt, der mich stetig über eingehende E-Mails informierte (nachts deaktiviert). Der einerseits ganz praktische Hinweis führte jedoch nicht nur dazu, dass ich auch unterwegs ab und an nachschaute, ob eine besonders wichtige Mail dabei ist, um diese umgehend zu beantworten. Auch in die Arbeit vertieft, riss mich der dezente „Tütelüt“-Ton oft aus der Konzentration und „zwang“ mich dazu, sofort im Webmailer oder im Handy nachzuschauen, was da Wichtiges auf mich wartet.

Wie ein Reflex kickte die Neugier mich zum sofortigen Überprüfen der heiligen Inbox. Allzuoft nur mit dem ernüchternden Ergebnis, dass eine neue E-Mail von „Domeus Team“ mit dem Betreff „Gewinnen Sie 3 Tage Sonnenschein!“ eingegangen ist. Gut, nun gibt es E-Mail-Filter und ich könnte die Inbox nur mit Nachrichten von Personen befüllen lassen, die bereits in meinem Adressbuch stehen oder ähnliches. Dazu habe ich aber keine Lust. Zum einen war es Bequemlichkeit, dass ich den Hinweis-Pieps nie ausgeschaltet habe, zum anderen hatte ich mir eingeredet, dass es ganz praktisch ist.

Da interessiere ich mich seit Jahren für das Thema GTD, befasse mich mit der Optimierung der Arbeitszeit und lasse so ein kleines, von externen Kräften gesteuertes Tönchen immer wieder meinen Denkprozess unterbrechen – was nachweislich (nicht nur bei mir ;)) wahnsinnig viel Zeit benötigt. Noch dazu sind mir die Erkenntnisse der Untersuchungen seit Jahren bekannt. Ich zitiere mal den entscheidenen Absatz:

Wissenschaftler am Londoner King’s College wollten voriges Jahr herausfinden, wie leistungsfähig die Empfänger hereinströmender E-Mails sind. Zum Vergleich verabreichten sie einer Kontrollgruppe Marihuana und stellten beiden Gruppen dieselben mittelschweren Aufgaben. Die Kiffer schnitten besser ab. (Wenn auch dramatisch schlechter als Nüchterne ohne E-Mails.)

Soviel dazu…

No more! Das Ding ist jetzt aus und nun signalisiert mir nur noch ein kleines grünes Lämpchen mit Namen „LED“, dass ein oder mehrere neue E-Mail(s) auf mich warten. Das kann ich gut ertragen, da es nicht aufdringlich ist und mir trotzdem die Möglichkeit gibt, den E-Mail-Status abzulesen, ohne am Handy rumzufummeln.

Ablenkungen systematisch ausschalten

Nach dem erfolgreichen Verbannen sämtlicher Messenger-Tools wie Skype, AIM, ICQ, MSN usw. vor vielen Monaten ist nun ein weiterer Ablenkungsherd abgeschaltet. Wem das lachhaft oder unverständlich erscheint, der kann es ja gern mal einer der beiden oben erwähnten Kontrollgruppen gleichtun… 😀

2 thoughts on “Kiffen oder E-Mail-Benachrichtigung am Handy?”

  1. ich empfinde darn gar nichts lächerlich! in kontinuierlichen 3-Monats-Abständen deinstalliere ich ICQ, MSN und Skyp!! Warum?? Weil dann die Prüfungsperiode an der Uni wieder beginnt! 🙂

    Und nebenbei: Kontrollgruppe 1 ist illegal! 🙂 Also rufen Sie bitte nicht dazu auf – außer Sie setzen sich für die Legalisierung ein 😀

  2. @Kirsi:

    Hehe, sehr löblich 🙂

    Dass die Kontrollgruppe 1 illegal sein soll, bezweifle ich, da der bloße Konsum hierzulande – anders als Besitz, Anbau, Verkauf usw. – nicht strafbar ist.

    Gegen eine Legalisierung hätte ich nichts einzuwenden, auch wenn ich mich nicht (aktiv) dafür einsetze, da ich keinen akuten Bedarf habe / sehe.

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